Brennnessel

Die Brennnessel
Von vielen verflucht, von vielen verehrt – Die Brennnessel – eine der bekanntesten heimischen Kräuter. Abgesehen von ihrer Fähigkeit uns zu „verbrennen“, besitzt sie sehr viele positive Eigenschaften. So ist ihr Eisengehalt um einiges höher als der vom Spinat.Die Brennnessel (lat. Urtica dioica) gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Ihr lateinischer Name kommt von ‚urere‘- ‚brennen‘ und bezieht sich auf ihre stechenden Haare. Diese schützen die Pflanze vor Fressfeinden wie eine Rüstung. Kommt man ihr zu Nahe, injiziert sie einem die brennende Flüssigkeit welche unter anderem aus Histamin und Ameisen-Essigsäure besteht.
Beschreibung der Brennnessel
Es gibt zwei Arten, einmal die große (Urtica dioica) und die kleine Brennnessel
( Urtica urens ). Die große ist weit verbreitet. Ein vielverzweigter Wurzelstock treibt hohe, vierkantige Stängel bis zu 1,50m in die Höhe. Die Blätter sind am Grund herzförmig, gezähnt und mit den stechenden Haaren besetzt. Im Gegensatz zur kleinen Verwandten, ist diese zweihäusig. Das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Den Unterschied sieht man an den Blüten. Männliche Blütenstände stehen waagerecht ab, die weiblichen Blütenstände sind hängend. Sie bestäubt sich über den Wind, außerdem ist sie ausdauernd.
Die kleine Brennnessel dagegen ist eine einjährige und einhäusige Pflanze. Es befinden sich männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Sie erreicht eine Höhe von ca. 50 cm und brennt stärker.
Geschichte der Brennnessel
Schon in früheren Zeiten erkannte man die Wirkungs- und Heilkräfte der Brennnessel. Sie galt als wahre Volksmedizin und wurde schon damals innerlich und äußerlich angewandt. Schwärmer für Naturheilkunde, sind der Meinung, wenn die Menschheit wüsste, was die Brennnessel alles heilen kann, würde sie nichts anderes als nur die Brennnessel anbauen. Nicht nur als Heilpflanze wurde sie verwendet, sondern auch als Wildgemüse, Färberpflanze und zur Herstellung von Stoffen und Seilen. Im Mittelalter wurde sie sogar angebaut um zu einer seidigen, glänzenden Faser verarbeitet zu werden, daraus stellte man dann das „Nesseltuch“ her. Bis ins 18. Jahrhundert gab es in Leipzig eine Nessel- Manufaktur.Wirkungsweise der Brennnessel
Die Brennnessel nimmt positiven Einfluss auf Magen, Darm, Galle, Bauchspeicheldrüse und Blase. Außerdem wirkt sie blutreinigend,blutbildend, blutdrucksenkend, stoffwechselanregend, wasserausleitend, stärkend und basisch.Inhaltsstoffe der Brennnessel
Jeder Teil der Pflanze kann verwendet werden und enthält sehr viele Inhaltsstoffe. Diese sind : Eisen, Magnesium, Kieselsäure, Kalium, Gerbsäure, Natrium, Calcium, Phosphor, Flavonoide, die Vitamine A, B und C . Der Eisengehalt der Pflanze ist um ein vielfaches höher als der von Spinat.Anwendung der Brennnessel
Anwendung findet sie bei : Diabetes, Allergien, Gicht, Rheuma, Hautproblemen, Harn- und Nierengrieß oder Steinen, Prostatabeschwerden, sie wirkt anregend und kräftigend auch bei Haaren und Nägeln. Deswegen wird sie auch häufig im kosmetischen Bereich eingesetzt. Sie wurde auch für Räucherungen verwendet und galt als Schutzpflanze vor Blitzen, Unwetter, Verwünschungen und dem bösen Blick. Auch als Düngepflanze und zur Schädlingsbekämpfung benutzt man die Brennnessel. Wird man von einer „gestochen“, helfen die Blätter vom Spitzwegerich. Diese zerreibt man und gibt sie dann auf die betroffenen Stellen.Brennnesselrezepte finden Sie hier.
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